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Der Bau zweier psychiatrischer Tageskliniken nebst Außenstelle der Carl-August-Heckscher-Schule sowie zweier psychiatrischer Institutsambulanzen der kbo-Lech-Mangfall-Kliniken gGmbH und des kbo-Heckscher-Klinikums gGmbH in Wolfratshausen hat begonnen.

Wolfratshausen, 08. März 2024

Anfang März rollten die ersten Bagger auf das Grundstück des ehemaligen Forstamts in der Königsdorfer Straße 17. Hier bauen die kbo-Lech-Mangfall-Kliniken und das kbo-Heckscher-Klinikum gemeinsam die dringend benötigten psychiatrischen Tageskliniken für 20 Erwachsene und 16 Kinder und Jugendliche. Bestandteil sind auch je eine psychiatrische Institutsambulanz und eine Schule für psychisch kranke Kinder und Jugendliche. Lehrkräfte der Carl-August-Heckscher-Schule werden die jungen Patientinnen und Patienten der Tagesklinik des kbo-Heckscher-Klinikums in mehreren Klassenzimmern unterrichten.

Derzeit wird die Baugrube ausgehoben, geplante Inbetriebnahme der beiden Tageskliniken und Ambulanzen ist Ende 2025. Das dreigeschossige Gebäude mit einer Nutzfläche von rund 1800 Quadratmetern wird durchgängig barrierefrei sein. Großen Wert legen die beiden kbo-Kliniken bei diesem Projekt mit Leuchtturm-Charakter auf eine nachhaltige, grüne Bauweise: die Fassade wird aus nachwachsendem Material sein, das Dach mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet und extensiv begrünt sein, das komplette Gebäude wird mit Pellets beheizt werden. Im Außenbereich ist ein Patientengarten geplant, eine Tiefgarage mit 13 Stellplätzen soll die Parkplatzsituation entlasten.

Bis zu 250 Erwachsene und mindestens ebenso viele minderjährige Patientinnen und Patienten sollen hier im Jahr teilstationär behandelt werden. Sie profitieren von den intensiven und strukturierten Therapiemethoden und können dennoch in ihrem gewohnten familiären Umfeld bleiben. Das therapeutische Spektrum beider Tageskliniken umfasst eine moderne leitlinien-orientierte psychotherapeutische und pharmakologische Behandlung, ergänzt wird es durch ein multimodales Therapieprogramm mit ergo-, kreativ- und bewegungstherapeutischen Angeboten. In der kbo-Lech-Mangfall Tagesklinik werden außerdem moderne Neuromodulations-Verfahren wie beispielsweise die repetitive transkranielle Magnetstimulation eingesetzt. Ziel ist es, basierend auf einer gründlichen Diagnostik, ein auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele der Patientinnen und Patienten abgestimmtes Therapieangebot zu erstellen. So steht ihnen das komplette Angebot an psychiatrischen und psychotherapeutischen Therapien wie in einem Krankenhaus zur Verfügung.

Die Einbeziehung der Angehörigen sowie die Berücksichtigung der individuellen Lebensumstände der Patientinnen und Patienten stellen hierbei eine wichtige Komponente dar. Bei Bedarf kann darüber hinaus im Anschluss an den tagesklinischen Aufenthalt eine weitere ambulante Betreuung durch das multiprofessionelle Team der Institutsambulanz bis hin zu aufsuchenden Angeboten erfolgen. Dies geschieht in enger Absprache und in Ergänzung zu den Angeboten der niedergelassenen Fachärzte in der Region. „Für die Patientinnen und Patienten im Landkreis Bad Tölz/Wolfratshausen stellt die Tagesklinik und ihre angegliederte Institutsambulanz einen lang ersehnten Meilenstein in der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung dar und wird künftig vielen Betroffenen ersparen können, sich in stationäre Behandlung begeben zu müssen,“ erklärt Professor Dr. Landgrebe, Ärztlicher Direktor der kbo-Lech-Mangfall-Kliniken gGmbH. „Das multiprofessionelle kinder- und jugendpsychiatrische Behandlungskonzept in der Tagesklinik ermöglicht, intensiv mit unseren jungen Patientinnen und Patienten, aber auch mit deren Bezugspersonen zu arbeiten, um nachhaltige Therapieerfolge zu erzielen“, sagt Priv.-Doz. Dr. Katharina Bühren, Ärztliche Direktorin der kbo-Heckscher-Klinikum gGmbH.

Weitere rund 5000 Patientinnen und Patienten sollen jährlich von den beiden Ambulanzen versorgt werden. Das ärztliche und das psychologische Personal arbeitet dann Hand in Hand mit den Mitarbeitenden des Pflege- und Erziehungsdienstes und den Fachtherapeutinnen und Fachtherapeuten - insgesamt werden es ca. 50 kbo-Mitarbeitende sein, die am neuen Standort wirken. „Ich freue mich, dass wir mit den neuen kbo-Tageskliniken in Wolfratshausen unserem Ziel, in jedem oberbayerischen Landkreis ein tagesklinisches und ambulantes Angebot für Erwachsene, Kinder und Jugendliche zu etablieren, wieder ein großes Stück nähergekommen sind. Ich danke allen, die sich engagiert haben, um für uns und mit uns dieses Ziel zu erreichen“, erklärt kbo-Vorstandsvorsitzender Franz Podechtl.
„Ich möchte mich bei allen Partnern, also dem Landkreis und der Stadt, bedanken, dass wir jetzt loslegen können“, betont Bezirkstagspräsident Thomas Schwarzenberger, der qua Amt auch Verwaltungsratsvorsitzender der Kliniken des Bezirks Oberbayern (kbo) ist. „Ich freue mich, dass es nun soweit ist! Das ist ein wichtiger weiterer Baustein zur flächendeckenden Versorgung, gerade für den Bereich Kinder und Jugendliche.“
Das Vorzeigeprojekt in und für die Stadt Wolfratshausen ist das zweite seiner Art in Bayern. Es wird von der Staatsregierung finanziell unterstützt.

Link zum Presseartikel auf Merkur.de