Erfolgreiches Damen-Duo leitet die Institutsambulanz in Murnau
Die Psychiatrische Institutsambulanz PIA der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Murnau wird erfolgreich von den beiden Oberärztinnen Dr. Yasemin Kisla-Kornetzki und Dr. Julia Heyer in Team-Work geleitet. Die beiden jungen Mütter zeigen eindrucksvoll, wie man Beruf und Familie erfolgreich unter einen Hut bekommen kann.
Murnau, 6. September 2025
Die Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Murnau ist eine Außenstelle der Psychiatrischen Institutsambulanz der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Garmisch-Partenkirchen und behandelt seit einigen Jahren Menschen mit seelischen Krisen oder schweren psychiatrischen Erkrankungen im Versorgungsgebiet.
Seit November 2024 sind die beiden Oberärztinnen Dr. Yasemin Kisla-Kornetzki und Dr. Julia Heyer für das multi-professionelle Versorgungsangebot der Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Murnau zuständig. Mit der Gründung dieser solitären Außenambulanz ist die kbo-Lech-Mangfall-Kliniken gGmbH Vorreiter eines neuen Konzeptes. Denn erstmalig hat man eine Ambulanz eröffnet, die nicht an eine eigene Tagesklinik oder an stationäre Betten angeschlossen ist. „Wir begegnen der wachsenden Nachfrage nach psychiatrischer Behandlung mit diesem ambulanten Angebot“, erklärt Professor Dr. Florian Seemüller. „Bewusst und ausdrücklich“, betont der Chefarzt der kbo-Lech-Mangfall-Kliniken Garmisch-Partenkirchen, Peißenberg und Murnau, „entsprechen wir damit der kbo-Strategie 2030+, die eine Ambulantisierung der psychiatrischen Versorgung vorantreiben möchte.“
Job-Sharing-Modell als Schlüssel zum Erfolg?
 Dr. Yasemin Kisla-Kornetzki war zuvor knapp zehn Jahre lang am Standort Garmisch-Partenkirchen im stationären Setting tätig.  Die Mutter eines zweijährigen Sohnes, die ihr zweites Kind erwartet, ist nun in 32-Stunden-Teilzeit tätig. Sie teilt sich die leitende Position in der kbo-LMK Murnau gleichberechtigt mit ihrer Kollegin Dr. Julia Heyer. „Wir arbeiten nach einem Job-Sharing-Modell, wonach jede von uns alle Aufgaben übernehmen kann“, erklärt Kisla-Kornetzki. Enorm wichtig, so betonen beide, sei ein gutes Zeit-Management. „Man muss sehr strukturiert und effizient arbeiten“, sagt Heyer, Mama einer zweijährigen Tochter, die früher in der Berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Murnau (BGU) als Assistenzärztin ein Stockwerk unter der PIA, gearbeitet hat, „ohne Homeoffice-Tage und flexible Arbeitszeiten würde es nicht gehen.“
Beide Damen werden zudem von ihren Ehemännern unterstützt, auch das sei eine wichtige Voraussetzung, dass das Modell „Working -Mams“ so gut funktioniere. Das Übergabe-Management ist längst gut einstudiert, alle Beteiligten bereit, ihre eigenen Bedürfnisse zurückzuschrauben, Effizienz bezüglich Zeit und Inhalten ist wichtig. Für beide ist die Arbeit und der Austausch auf Augenhöhe wesentlich und Garant dafür, dass die Konstellation so gut gelingt. Untereinander, aber auch im Umgang mit ihren Mitarbeitenden. „Es liegt wohl auch daran, dass wir beide in derselben Situation leben und Verständnis und Empathie füreinander aufbringen“, begründet Kisla-Kornetzki den gemeinsamen Erfolg. Inzwischen sind 14 Mitarbeitende in Murnau tätig, Tendenz steigend. Fortbildung wird großgeschrieben genauso wie Teambuilding-Maßnahmen, so kommt das neu eingeführte Mitarbeitenden-Malen unter der Anleitung der Kunsttherapeutinnen enorm gut an, farbenfrohe Exponate zieren die Wände der Praxis- und Büroräume. Gemeinsame Firmenläufe durch Murnau gehören ebenso dazu wie Neujahrsfeiern, Sommerfeste oder Wanderungen.
Beide leben ein bedingungsloses Commitment im Sinne einer bestmöglichen Patientenversorgung. „Die Leistungen am Patienten stehen im Vordergrund, wir haben aber auch den wirtschaftlichen Aspekt im Auge“, sagt Heyer. Dabei immer bereit zu sein, dazu zu lernen, Perspektiven zu wechseln und den eigenen Standpunkt zu überdenken, dafür steht dieses Erfolgs-Duo. Die beiden sind Vorreiterinnen, die Gesellschaft braucht Frauen wie sie und sie sind ein gutes Beispiel dafür, wie gemeinsame Frauen-Power funktionieren kann.
Kontinuierlicher Ausbau des Angebots
 Man befindet sich in Umbruchzeiten, die Ambulantisierung schreitet voran und beide Damen verwenden derzeit noch ihre meiste Zeit auf die Entwicklung neuer, entsprechender Konzepte. Gruppen-Therapien werden ausgebaut, das Angebot immer breiter gefächert. Sie arbeiten am Puls der Zeit, Visionen geben ihnen Schubkraft, Leitlinientreue ist selbstverständlich. Auch die Führung ihrer Mitarbeitenden steht im Fokus, regelmäßige Beratungsgespräche und Meetings sichern den intensiven Austausch.
Kisla-Kornetzki und Heyer sind ein erfolgreiches und inspirierendes Gespann, das auch die Öffentlichkeitsarbeit im Blick hat. Gemeinsame Messeauftritte, Vernetzung, Repräsentanz, sie wissen, wie wichtig sie für die Außenwirkung sind. Die Fachärztinnen für Psychiatrie und Psychotherapie eint ein wesentliches Ziel: die psychische Krankheitssymptomatik der Betroffenen zu vermindern sowie die psychische Stabilität und Eigenverantwortung zu fördern, um die soziale Integration und die Entwicklung einer weiteren Behandlungsperspektive zu erreichen. Die Begeisterung für dieses wohnortnahe, ambulante, niederschwellige Angebot, bei dem die Patientinnen und Patienten in Ihrem sozialen Umfeld verbleiben und gleichzeitig multiprofessionell behandelt werden, ist ihnen anzumerken.
Die gemeinsame Eingangstür mit der BGU Murnau für alle Patientinnen und Patienten ist eine Komponente des Grundkonzeptes aller kbo-Lech-Mangfall-Kliniken, welche zur Entstigmatisierung und zu einer höheren Niedrigschwelligkeit beiträgt. „Wir behandeln auch die Patientinnen und Patienten des UKM konsiliarisch und verbessern so deren Versorgung“, so Kisla-Kornetzki. Ärzte, Psychologen, Pflegekräfte und Spezialtherapeuten sowie medizinische Fachangestellte arbeiten in der PIA Murnau in einem interdisziplinären Team Hand in Hand zusammen. Die Behandlungs-Angebote sind breit gefächert und individuell angepasst, man kooperiert eng mit den niedergelassenen Ärzten, den Beratungsstellen und anderen Einrichtungen. Nicht ohne Stolz berichtet die gebürtige Freiburgerin Heyer: „Auf diese Weise können wir stationäre Aufnahmen häufig vermeiden oder zumindest notwendige stationäre Behandlungen verkürzen.“
Barbara Falkenberg