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Die häufigsten psychischen Erkrankungen im Überblick

Schizophrenie

Was ist eine Schizophrenie?

Die Schizophrenie ist eine psychische Erkrankung, die zu den sogenannten psychotischen Störungen gehört und die verschiedene Formen annehmen kann. Ein typisches Symptom ist die schwere Beeinträchtigung der psychischen Funktionen, d.h. die Gedanken werden wirr und können nicht mehr geordnet werden und auch der Sprachfluss wird zusammenhangslos oder nur sehr schwer nachvollziehbar. Bei betroffenen Menschen können sich eine verzehrte Wahrnehmung der Realität, zum Beispiel die visuelle oder akustische Wahrnehmung von Dingen, die nicht real sind, verschiedene Formen des Wahns (Verfolgungswahn u.a.), Ich-Störungen als auch andere Denkstörungen sowie Aufmerksamkeitsstörungen und eine Affektverflachung zeigen.

Wie viele Menschen sind von einer Schizophrenie betroffen?

Erste Krankheitssymptome können bei männlichen Betroffenen zwischen der Pubertät und dem 25. Lebensjahr auftreten, während Frauen üblicherweise zwischen dem 25. und 35. Lebensjahr erkranken. Die Lebenszeitprävalenz, d.h. das Risiko, mindestens einmal im Leben an Schizophrenie zu erkranken, liegt im Durchschnitt ungefähr bei einem Prozent bei den 15- bis 60-Jährigen. Liegt das Ersterkrankungsalter in der Adoleszenz, stehen in der Regel affektive Symptome und formale Denkstörungen im Vordergrund, während psychotische Symptome (Wahn und Halluzinationen) weniger stark ausgeprägt sind. Dieses Verhältnis kehrt sich jedoch bei einem Ersterkrankungsalter im höheren bzw. hohen Lebensalter um. Das volle Symptomspektrum bei einer Ersterkrankung ist im frühen bzw. mittleren Erwachsenenalter gegeben. (Quelle: Robert-Koch-Institut, Heft 50, Schizophrenie, 2010)
Eine Schizophrenie verursacht meist erhebliche Auswirkungen auf das Sozialleben sowie einen hohen Leidensdruck, da Betroffene oft große Schwierigkeiten haben, sich emotional einer Situation angemessen zu verhalten. 

Wie kann man eine Schizophrenie behandeln?

Die Akutbehandlung der Schizophrenie erfolgt üblicherweise medikamentös durch Neuroleptika. Neben der medikamentösen Behandlung gibt es weitere Therapiemöglichkeiten, die die Behandlung unterstützen sollen. Dazu zählen die Psychotherapie und Psychoedukation, kognitive als auch soziale Trainingsprogramme sowie die Vermittlung und Weiterleitung an ambulante Hilfsangebote. Aufgrund des Störungsbildes der Schizophrenie bedarf es vor allem einer längerfristigen bis lebenslangen Rückfallprophylaxe sowie häufiger therapeutischer Kontakte. 

Fotoquelle: (Header) ©Tryfonov/stock.adobe.com, ©Kotarl/stock.adobe.com