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Stress- und Traumafolgestörungen

Hintergrund

Stress- und Traumafolgestörungen können durch das Erleben von extrem belastenden Ereignissen entstehen. Solche Ereignisse können arbeitsbezogene Unfälle, Überfälle, erlebte Gewalttaten sowie deren Miterleben als Zeuge oder Ersthelfer, tatsächliche oder drohende Todeserfahrungen oder ernsthafte Verletzungen, bei der eigenen oder bei anderen Personen beobachtet, sein. Sie werden in Typ I (einmalig) und Typ II Trauma (häufig andauernd, sich wiederholend, „man made desaster“) unterschieden. Diese Ereignisse sind so außergewöhnlich, dass die normalen Anpassungs- und Bewältigungsstrategien des Menschen überfordert sind und sie in extreme Angst und Hilflosigkeit versetzen können. Die verschiedenen psychischen Reaktionen auf das belastende Ereignis können dabei entweder kurz danach oder mit zeitlicher Verzögerung auftreten. Die Traumaaktivierung ist manchmal auch erst nach Jahren möglich. 

Welche Beschwerdebilder gibt es?

Akute Belastungsreaktion bzw. –störung: Typische Symptome einer akuten Belastungsreaktion treten meist unmittelbar nach dem Ereignis auf und klingen nach Tagen oder innerhalb einiger Stunden wieder ab. 
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS): Typische Symptome einer PTBS sind das Wiedererleben des traumatischen Ereignisses in Form von unkontrollierten Gedanken (Intrusionen) und/oder Bildern (Flashbacks), das Vermeiden von Trauma-nahen Reizen im Verhalten und im Denken, ein Taubheitsgefühl anderen Menschen und Empfindungen gegenüber sowie ein Hyperarousal, d.h. eine Übererregung, die sich in Zittern, Schwitzen, Herzrasen und Schreckhaftigkeit zeigen kann.

Wie viele Menschen sind von einer PTBS betroffen? 

Ein Großteil der Bevölkerung wird im Verlauf ihres Lebens ein traumatisches Ereignis erleben. Auch kann es vorkommen, dass man direkt nach Konfrontation mit einem solchen Ereignis vorübergehende Traumasymptome entwickelt. Jedoch bedeutet das nicht zwangsläufig, dass eine Posttraumatische Belastungsstörung entstehen muss. Studien gehen davon aus, dass 1,5%-3% der Bevölkerung im Verlauf ihres Lebens von einer PTBS betroffen sind. 

Wie kann man eine PTBS behandeln?

Die Behandlung einer Stress- oder Traumafolgestörung ist sehr komplex und kann in eine Psychotraumatherapie eingebettet werden. So stellen zum Beispiel zentrale Elemente der Behandlung einer PTBS die Bearbeitung traumatischer Erinnerungen (Traumakonfrontation), die Neuausrichtung, Integration und Trauer um Verlorengegangenes sowie Ressourcenaktivierung, Regulation von Affekten und das Herstellen von Sicherheit dar.
 

Fotoquelle: (Header) ©Tryfonov/stock.adobe.com, ©Андрей Яланский/stock.adobe.com