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Aktuelle Nachrichten aus den kbo-Lech-Mangfall-Kliniken!

Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS)

Die repetitive transkranielle Magnetstimulation (rTMS) hat sich als Behandlungs-Angebot der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied im ambulanten und stationären Alltag in der Behandlung von Patienten mit Depressionen und anderen psychiatrisch-psychosomatischen Erkrankungen etabliert.

Agatharied, 10. April 2025

Bei psychischen Störungen liegt zuweilen eine Störung der elektrisch aktiven Nervenzellen im Gehirn vor. Mit dem Verfahren rTMS, einer Form der Gehirnstimulation, kann diese gestörte Aktivität wiederhergestellt bzw. normalisiert und so die Erkrankung gebessert werden. Professor Dr. Michael Landgrebe beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Neurostimulationsverfahren wie der rTMS und ihren Einsatzmöglichkeiten in der Behandlung von Patienten mit psychiatrisch-psychosomatischen Erkrankungen wie beispielsweise der Depression.

„Die nicht-invasive, repetitive transkranielle Magnetstimulation ist ein effektives und sehr gut verträgliches, innovatives Neurostimulations-Verfahren, mit dem wir in unserer Klinik in der Behandlung von schwer depressiven Patienten seit Jahren sehr gute Erfolge erzielen“, erklärt der Chefarzt der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied und Ärztlicher Direktor der kbo-Lech-Mangfall-Klinik gGmbH. Die Behandlung durch den Schädelknochen hindurch (=transkraniell) findet ohne Eingriff oder Kurz-Narkose statt und wird mehrmals wiederholt, deshalb „repetitiv.“ Mit Hilfe kurzer Magnetimpulse werden die elektrisch aktiven Nervenzellen in ihrer Aktivität verändert und wirken, über mehrere Tage hinweg verabreicht, antidepressiv.

„Häufig kommt es zu einer spürbaren Verbesserung von Stimmung, Leistungsfähigkeit und der Kontrolle von negativen Gedanken und Gefühlen“, berichtet Landgrebe. „Diese äußerst gut verträgliche Gehirnstimulation wird noch nicht in vielen psychiatrischen Kliniken angeboten und hat sich als Alternative beziehungsweise Ergänzung zu Psychotherapie und Medikamenten bei verschiedenen psychiatrisch-psychosomatischen Erkrankungen, insbesondere der Depression im stationären oder ambulanten Setting in der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied sehr gut etabliert.“

rTMS mittlerweile fester Bestandteil der Therapie

Neben der klinischen Versorgung seiner Patienten ist der Psychiater für die kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied auch intensiv in der Forschung aktiv und bemüht sich um die Weiterentwicklung der Gehirnstimulations-Verfahren in klinischen Studien und in der Grundlagenforschung.  „Wir haben die rTMS seit vielen Jahren wissenschaftlich untersucht. In der Behandlung der Depression ist die rTMS auch entsprechend der aktuellen Behandlungsleitlinien ein fester Bestandteil der Therapie. Auch bei anderen Erkrankungen wie beispielsweise Zwangsstörungen, Schizophrenie oder dem chronischen Tinnitus gibt es zunehmend Hinweise auf eine Wirksamkeit. Im Gegensatz zur Depression ist die Datenlage aber bei diesen Erkrankungen noch deutlich geringer, so dass die Möglichkeit einer Behandlung durch ein erfahrenes Zentrum wie beispielsweise der kbo Lech-Mangfall-Klinik Agatharied abgeklärt werden sollte.“

Neben der leichten Durchführbarkeit und der guten Wirksamkeit ist ein wesentlicher Vorteil die gute Verträglichkeit. Außer selten auftretenden leichten Kopfschmerzen sind keine wesentlichen Nebenwirkungen bekannt. Gerade die bei Medikamenten relativ häufig auftretenden und für den Patienten belastenden Nebenwirkungen wie Gewichtszunahme oder Störungen der Sexualität sind bei der rTMS nicht bekannt. Auch gibt es nur wenig Gründe (z.B. metallische Implantate im Kopf, bekannte Epilepsie, u.a.), dass eine rTMS nicht durchgeführt werden kann.

In Deutschland steigt, so Landgrebe, die Nachfrage nach rTMS-Behandlung an, vor allem in den letzten drei bis fünf Jahren, nicht zuletzt, weil sie auch in den Versorgungsleitlinien (eine gemeinsame Initiative von Bundesärztekammer, Kassenärztlicher Bundesvereinigung und Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften zur Qualitätsförderung in der Medizin) empfohlen wird.

Landgrebe zieht ein positives Fazit, wenn er sagt: „Auch wenn die Behandlung psychischer Erkrankungen mit rTMS im Vergleich zu der Behandlung mit Medikamenten und Psychotherapie noch nicht so lange angewendet wird, ist die Wirksamkeit bei Depressionen bereits nachgewiesen. 30-40% der Patienten erfahren eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome. Bei anderen psychischen Erkrankungen ist die Wirksamkeit von TMS weniger gut untersucht, so dass hier weitere Studien notwendig sind.“

Bei Interesse können Sie sich an die Institutsambulanz der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied wenden: Tel.: 08026- 393 – 3333, E-Mail: AGA-Aufnahme-1(at)kbo.de

Nähere Informationen finden Sie auf: www.kbo-lmk.de

Von Barbara Falkenberg

Fotoquelle: kbo-lmk/Thomas Plettenberg