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Neujahrssymposium 2024

Das Neujahrssymposium der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Garmisch-Partenkirchen erfreut sich unter den Expertinnen und Experten der Psychiatrie immer größerer Beliebtheit. Auch dieses Jahr waren wieder hochkarätige Referentinnen und Referenten der Einladung von Priv.-Doz. Dr. Florian Seemüller, Chefarzt der kbo-Lech-Mangfall-Kliniken Garmisch-Partenkirchen, Peißenberg und Murnau sowie stellvertretender Ärztlicher Direktor der kbo-Lech-Mangfall-Kliniken gGmbH, gefolgt.

Garmisch-Partenkirchen, März 2024

Im modernen Multifunktionsraum hoch oben im dritten Stock der kbo-Klinik Garmisch-Partenkirchen war kaum noch ein Platz frei, das Publikum sowie die Gäste, die sich online zu dieser Hybridveranstaltung zugeschaltet hatten, lauschten gespannt den einzelnen Vorträgen über die neuesten Erkenntnisse aus verschiedenen Bereichen der aktuellen Psychiatrie-Forschung und stellten im Anschluss an die Fachvorträge Fragen an die Expertinnen und Experten. Den Anfang machte Dr. Marcus Gertzen, der in das Thema Chemsex einführte. Neben einem Überblick über Klassifikation, die verschiedenen Substanzen und somatischen wie psychischen Risiken betonte der Oberarzt aus den Bezirkskliniken Schwaben die Wichtigkeit einer Anamnese im Hinblick auf die Einnahmen von Substanzen, die das sexuelle Erleben steigern.

Professor Dr. Dr. Susanne Lucae verdeutlichte in ihren präzisen und praxisnahen Vortrag, wie wichtig es ist, bei therapieresistenten Depressionen (TRD) eine sogenannte Pseudotherapieresistenz auszuschließen. Daneben führte die Chefärztin der kbo-Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Fürstenfeldbruck und Dachau sowie des kbo-Isar-Amper Klinikums Region München, in die leitliniengerechte Behandlung der TRD ein und stellte auch ganz neue Ansätze wie Esketamin oder Psilocybin vor. Daran anschließend ordnete Professor Dr. Janine Diehl-Schmid in Ihrem kompakten und hervorragenden Update zum Thema Demenz sowohl Risiken als auch Nutzen der bald verfügbaren Antikörpertherapien bei der Behandlung von Alzheimer Demenzen ein. Die Chefärztin des Zentrums für Altersmedizin am kbo-Inn-Salzach-Klinikum Wasserburg am Inn erteilte der Hoffnung auf eine baldige Serum- Diagnostik von Neurodestruktionsmarkern eine Absage.

Professor Dr. Mazda Adli hatte sich online zugeschaltet und führte in das von ihm gegründete und rasch wachsende Forschungsgebiet der Neurourbanistik ein. Hier zeigte der Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin eindrucksvoll, wie wertvoll die Zusammenarbeit von Psychiatern und Architekten für die Stadtplanung und die seelische Gesundheit Ihrer Bewohner sein kann.

Den Abschluss bildete Professor Dr. Thomas Kraus, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik in der Frankenalb Klinik Engelthal Bezirkskliniken Mittelfranken, der in seinem kurzweiligen Vortrag weitere Neuerungen in der Psychiatrie des vergangenen Jahres vorstellte. Dies umfasste unter anderem vielversprechende Substanzen ohne Dopamin Blockade im Bereich der Schizophreniebehandlung (Xanomelanin-Trospium, Lumateperone), der Depressionsbehandlung (z.B. die Kombination aus Dextromethorphan und Bupropion) und der Diagnostik von Abhängigkeitserkrankungen. So werden künftig die bisher sechs WHO Abhängigkeitskriterien künftig zu dreien zusammengefasst.