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Aktuelle Nachrichten aus den kbo-Lech-Mangfall-Kliniken!

Stationsäquivalente Behandlung (StäB) - ein neues Behandlungsangebot der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied

Die kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied bietet in den Versorgungsgebieten Bad Tölz-Wolfratshausen und Miesbach jetzt auch 15 Plätze der Stationsäquivalenten Behandlung (StäB) an, um dem wachsenden Bedarf und der Nachfrage nach wohnortnaher, stationärer Versorgung gerecht zu werden.

Agatharied, Januar 2025

Intensivere psychiatrisch-psychotherapeutische Behandlung war bisher nur in stationären Einrichtungen möglich. Ganz im Sinne des Leitsatzes der psychiatrischen Reform von 1970 „ambulant vor stationär“ haben seit Januar 2018 psychiatrische Kliniken unter gewissen Voraussetzungen die Möglichkeit, Patientinnen und Patienten mit der Indikation zur stationären Therapie auch zu Hause zu behandeln. In anderen Ländern wie zum Beispiel England ist dieses so genannte „Hometreatment“ bereits seit Jahrzehnten fester Bestandteil der psychiatrischen Behandlung.

In Bayern folgt jetzt nach dem kbo-Isar-Amper Klinikum und der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Garmisch-Partenkirchen am Standort Peißenberg die kbo-LMK Agatharied als dritte Klinik, die die stationsäquivalente Behandlung/StäB anbietet. Die entscheidende Voraussetzung für diese Form der Behandlung ist, dass sich das Behandlungsziel am ehesten im häuslichen Umfeld erreichen lässt und die Behandlung von diesem Umfeld auch unterstützt wird. Die Stationsäquivalente Behandlung mit ihrem intensiven Behandlungsangebot außerhalb der Klinik ist eine Möglichkeit, stationäre Betten zu „substituieren“, ganz im Sinne der kbo-2030+-Strategie, die Ambulantisierung weiter voranzutreiben. Es handelt sich bei StäB um eine komplexe, aufsuchende, zeitlich begrenzte, akutpsychiatrische Versorgungsform, die durch ein mobiles, multiprofessionelles Team im unmittelbaren Lebensumfeld der Patientinnen und Patienten durchgeführt wird.

Dieser recht neue Behandlungsansatz verlagert die stationäre akutpsychiatrische Behandlung von der äußeren Form des stationären Aufenthalts in das Lebensumfeld der Patientinnen und Patienten. Medikamentöse, ärztliche, pflegerische, sozialpädagogische, psycho- und fachtherapeutische Angebote werden unter fortlaufender, engmaschiger Überwachung des Gesundheitszustands der Patientinnen und Patienten durchgeführt.

Diese Form der Behandlung im häuslichen Umfeld entspricht hinsichtlich der Inhalte sowie der Flexibilität und Komplexität der Behandlung einer vollstationären Behandlung mit dem Ziel einer Symptomreduktion und dem Erhalt bzw. der schnellen Wiederherstellung psychischer und gesellschaftlicher Funktionen der Betroffenen. Die Bewältigung der Erkrankung im häuslichen Umfeld unterstützt den Erhalt größtmöglicher gesellschaftlicher Teilhabe und der Selbstbestimmung und dient somit der Vermeidung krankheitsaufrechterhaltender Regression, ein bekanntes Phänomen im Kontext vollstationärer Aufnahmen. Der selbstverantwortliche Umgang der Patientinnen und Patienten mit ihrer Erkrankung wird durch StäB gefördert, Behandlungszeiten mit personalintensiver Unterstützung optimiert sowie der weitere Verlauf präventiv positiv beeinflusst. Behandlungsangebote können individuell ausgestaltet und angepasst werden. 

Für den Chefarzt der kbo-Lech-Mangfall-Klinik Agatharied, Professor Dr. Michael Landgrebe, wird mit StäB das bisherige Angebot um einen wichtigen Baustein erweitert, er sagt: „Dass wir jetzt auch von Agatharied aus unseren Patientinnen und Patienten eine STÄB-Behandlung anbieten können, stellt einen weiteren Meilenstein in der Weiterentwicklung der therapeutischen Angebote der Klinik dar und ist gerade für Patientinnen und Patienten mit Hemmnissen für eine Behandlung in der Klinik eine ideale, moderne und wirksame Therapieoption“.

StäB kommt infrage für Patientinnen und Patienten, die

  • stark auf die Vertrautheit ihrer häuslichen Umgebung angewiesen sind
  • große Vorbehalte gegenüber einem Klinikaufenthalt haben
  • große Einschränkungen in der Sozialkompetenz aufweisen
  • unter starken Ängsten oder Zwängen leiden
  • kleine Kinder versorgen müssen
  • in einem positiven, stützenden sozialen Umfeld leben.

Nähere Informationen unter Tel.: 08026 393-4061 oder E-Mail Anmeldung.STAEB-HNK(at)kbo.de